Am 1. Oktober, dem Fest der Hl. Theresia von Lisieux (der Ordenspatronin der Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser), feierte Schwester Erika Wimmer ihr 25jähriges Professjubiläum. Zahlreiche Mitschwestern, Verwandte und Freunde nahmen am Festgottesdienst in der Klosterkirche in Cham teil.
Am 27. September 1992 hatte Sr. Erika zum ersten Mal ihr „Ja“ zu diesem Weg als Ordensfrau gesagt – ein Ja zu Jesus Christus, von dem sie sich berufen wusste, und ein Ja zur Gemeinschaft, die am 3. Oktober ebenfalls ihr 60jähriges Gründungsjubiläum begehen durfte. Dankbar blickt Sr. Erika heute auf die bewegte eigene Ordensgeschichte zurück: „Vieles, was zunächst für mich eine große Herausforderung war, erlebe ich im Nachhinein als Bereicherung!“ Ob als Gemeindereferentin in einer Wiener Stadtrandgemeinde, als Postulats- und Noviziatsleiterin, als „Engagierte“ in der Berufungspastoral, in gemeinschaftsinternen Aufgaben oder als Exerzitien- und Kursbegleiterin – immer durfte sie erfahren, dass „Gott mich genau an diesem Platz will und braucht und ich mich nicht sorgen muss, ob ich das alles kann!“ Vor allem die Begleitung von Menschen in ihren Suchbewegungen, in ihren Freuden und Nöten, erlebt sie als großes Geschenk.
Provinzoberin Sr. Ruth Maria Stamborski zitierte in ihrer Ansprache im Festgottesdienst den Franziskaner P. Cornelius Bohl: „Aus einem Nein heraus kann man nicht leben!“ Nicht der Verzicht, den unsere Lebensform auch beinhaltet, führe zum erfüllten Leben, sondern das Ja – das Ja zu Jesus Christus, zur Gemeinschaft, zum Weg der eigenen Berufung. Die Grundhaltung eines verlässlichen Ja sei die Treue – nur in der Treue könne man wirklich entdecken, wo man hingehört. Gerade in unserer Gesellschaft, in der man großem Druck ausgesetzt ist, immer nach dem anderen, neueren, noch besseren streben zu müssen, kann dieses Wissen, wo man hingehört, befreien und Lebensenergie freisetzen. In Sr. Erika bekäme dieses Ja, die unbedingte Hinwendung zu den Menschen und die Liebe zu Jesus Christus, ein Gesicht, Hand und Fuß, Stimme und Klang – eine Anspielung auf die besonderen Charismen der Jubilarin. Begleitung und Ermutigung von Menschen, die auf der Suche nach der inneren Berufung sind, Musik, Lachen und Tanz – auf diese Weise lebe Sr. Erika ihre Sendung: in der Liebe zu den Menschen, auch zu denen, die an den Rändern unserer Gesellschaft stehen – was ja auch das besondere Anliegen von Papst Franziskus sei.
Nach dem festlichen Gottesdienst gab es noch Gelegenheit, bei einem Stehempfang und beim Mittagessen im Exerzitienhaus mit der Jubilarin ins Gespräch zu kommen und zu gratulieren.
Sr. Renate Drexler, Wien