Eigentlich … wollte Sr. Renate Mitte März nach München umziehen und dort nach einer Sabbatzeit eine neue Aufgabe übernehmen.
Eigentlich … wollte sie Mitte April mit Familie, Freunden und Mitschwestern feierlich 25 Jahre Profess feiern.
Die Corona-Pandemie hat das alles jetzt einmal auf Eis gelegt.
Aber nein, es ist nicht alles abgesagt: In der Hausgemeinschaft in Wien haben wir zusammen mit Sr. Renate ihren Festtag am 26. März gefeiert. Und das war eine schöne, berührende Erfahrung für uns alle.
Das JA, das Sr. Renate in der Profess gegeben hat als Antwort auf das JA Gottes zu ihr, hat noch eine zusätzliche Bedeutung bekommen: JA sagen zu der Situation, die uns trifft und in ihr die Gegenwart Gottes suchen. Und so haben wir uns darauf eingelassen:
Wir haben miteinander Wortgottesdienst gefeiert. Aus den Lesungen, die Sr. Renate ausgewählt hat, sind mir für die kleine Ansprache drei Symbole in den Sinn gekommen:
- ein Spiegel, in dem man sich selbst, andere und die Umwelt anschauen und das JA Gottes hören und nachsprechen kann.
- eine Schale als Zeichen der Offenheit Marias und als Wunsch, dass auch Sr. Renate sich weiterhin Gott öffnet und ihn in die Welt trägt.
- ein Kaleidoskop, bei dem die Steine immer wieder in sich zusammenfallen und doch wieder ein neues Muster bilden, als Zeichen für die Verheißung Gottes, die manchmal dunkel erscheint und doch immer neue Gestalten annimmt.
Nachdem Sr. Renate ihre Gelübde erneuert hat, haben wir gemeinsam einen Segen über sie gesprochen und selbstgebackenes Brot am Tisch miteinander geteilt.
Das festliche Abendessen wurde durch die Glückwunsch-Präsentation über Videotelefonie von Schwestern aus St. Theresia unterbrochen, die für Sr. Renate ein Lied gedichtet hatten. Ein indonesischer Tanz unserer Postulantin Bene, die gemeinsame Performance von Sr. Cäcilia und Bene sowie das Duo Novizin-Noviziatsleiterin mit Hackbrett und Gitarre ließen den Abend ausklingen. Als Ohrwurm bleibt das Lied: „Liebe das Leben und das Leben liebt dich! Sonne und Regen, leb‘ den Augenblick“. Ja, haben wir getan an diesem Abend!
Sr. Anneliese Herzig, Wien