Teilen

Wir laden ein zu Veranstaltungen: Gesprächskreise, Meditationstage, Exerzitienkurse, geistliche Begleitung,…
Wir schätzen die Begegnung mit Menschen und suchen mit ihnen den Austausch über Leben und Glauben.

Aktuelles

„Mutig – stark – beherzt“

  1. Evangelischer Kirchentag… was bleibt?

Auch in diesem Jahr hatte ich Gelegenheit, auf Einladung der DOK beim Evangelischen Kirchentag mitzuwirken: im „Ökumenischen Kloster“, wo seit einigen Jahren evangelische, ökumenische und katholische Gemeinschaften sich vorstellen und Interessierten Auskunft über Leben in Gemeinschaft – in den unterschiedlichen Gemeinschaften – geben.

Ich war erstaunt, auf welch großes Interesse dieser Stand doch traf! Die aufliegenden Flyer wurden aufmerksam durchgesehen und studiert, ständig sah man die eine oder andere Mitwirkende im Gespräch mit Besucher:innen vertieft. Auch der „Berufungsparcours“, ebenfalls ein ökumenisches Gemeinschaftsprojekt, fand wieder reges Interesse. Offensichtlich ist Gemeinschaftsleben nach wie vor eine irgendwie faszinierende und attraktive Lebensform!

Außerhalb meiner Dienstzeiten streifte ich durch das Kirchentagsgelände, besuchte die eine oder andere Veranstaltung, einen Gottesdienst oder eine Gebetszeit oder versuchte, auf dem „Markt der Möglichkeiten“ im Messegelände nicht den Überblick über die unzähligen Angebote zu verlieren. Ich ließ mich mitnehmen und tragen von einer wunderbaren Atmosphäre: Zigtausende Menschen jeglichen Alters, die mit roten Schals, fröhlich, jederzeit zu einem Smalltalk oder einem Scherz bereit, durch die Stadt gingen… friedlich, offen, heiter… es war beeindruckend. Und an jeder Ecke die Posaunen und Bläser, die in den evangelischen Kirchen einfach nicht fehlen dürfen!

Natürlich lässt sich diese Stimmung nicht eins zu eins in den Alltag übertragen. Dennoch: wenn sich ein wenig von der Freude und Gelassenheit, von der Offenheit anderen Menschen gegenüber, von der positiven Stimmung mitnehmen ließe – wie könnte sich das doch auf unser Miteinander auswirken! Dem Misstrauen Vertrauen entgegensetzen, der Verzweiflung ein gutes Stück Mut, dem Gefühl der Sinnlosigkeit Stärke und Beherztheit – das habe ich an diesem Kirchentag ganz verdichtet erlebt. Für mich wurde – unbewusst – auch hier das Motto des Heiligen Jahres verwirklicht: Pilger:innen der Hoffnung, wohin man auch blickte!

Sr. Renate Drexler, Wien