Es ist zurzeit wunderbar zu erleben, wie die Natur aufblüht, wie alles wächst, grünt und blüht.
Wir haben Ostern gefeiert und sind noch immer, bis Pfingsten, in der Osterzeit. Es passt in unserem Breitengrad wunderbar zusammen: Ostern – aufleben – auferstehen – und das Aufleben in der Natur.
Mitten in dieses Erleben hinein, begehen wir den Marienmonat Mai. Auch bei Maria hat, nach dem ersten Erschrecken, als der Engel Gottes bei ihr eintrat, das Leben angefangen – das Leben zu blühen angefangen. Wenn wir an ihren Sohn Jesus denken, so dürfen wir mit Recht sagen: ER ist das LEBEN. Durch ihn bekommt unsere Marienverehrung Sinn und Inhalt. Es ist die Großtat Gottes, dass er uns so menschlich nahe wird durch seinen Sohn.
Das besingt Maria bei ihrem Besuch mit Elisabeth: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter.“ Lk 1, 46-47
Dieses Lied, das Magnifikat, wird bei der Vesper, dem Abendlob der Kirche jeden Tag in unserer kleinen Klosterkirche gesungen, und nicht nur bei uns. Es fasziniert mich immer wieder neu, dass ja in jeder Stunde – auf der ganzen Erde irgendwo Abend ist, so können wir sagen: dieses Lied wird rund um die Uhr –in diese Welt „hinein-gesungen“. In Nord und Süd – in Ost und West – bei Armen und Reichen. Es ist ein heilsames und ebenso ein politisches Lied. „Hungernde erfüllt er mit seinen Gütern“, so heißt es weiter. Das hat Gültigkeit für jede Zeit.
Ich mag die Mutter Jesu, diese Frau Maria, weil sie ein weites und offenes Herz hat für Gott und uns Menschen. Zu Ihr können wir mit allem kommen, was unser Leben betrifft.
Sr. Edigna Menhard, Cham