Jedes Jahr sind wir Schwestern eingeladen eine altersspezifische Fortbildung zu machen.
Mit dem Thema „Atem“ hat sich kürzlich eine Gruppe älterer Schwestern anfanghaft vertraut gemacht. Sr.Mareile Hartl MC, Atemtherapeutin, war uns dabei eine behutsame Begleiterin.
In einem angenehmen Wechsel von Impulsen, angeleiteten Übungen, Stille und Austausch führte sie uns an das Geheimnis unserer Lebensbewegung heran.
Ein Zitat von Romano Guardini war mir neu:
„Der Atem ist das schwingende Band zwischen Körper, Seele und Geist“.
Anhand von drei Ebenen führte uns Sr. Mareile in das Thema ein:
Atem- die Ebene der Empfindung
Atem- die Ebene der Gefühle
Atem – die Ebene des Seins
Worte die mir von dieser Fortbildung nachgehen:
Lauschen – dem je eigenen Rhythmus, dem Atemfluss, dem Aus- und Einströmen des Atems nach-lauschen. Die Qualität dieser Lebensbewegung erspüren. Lauschen, nicht nur hören.
Hingabe – im Ein- und Ausatmen sich den heilenden Kräften dieses Lebensflusses überlassen. Der Atem durchdringt uns, führt uns in die Tiefe und findet dort Raum. Wie durch ein Tor werden wir durch das Atmen in unser Inneres geführt. Wir sind eingeladen uns dem Zusammenspiel zahlloser innerer und äußerer Kräfte anzuvertrauen.
Göttlicher Strom – vom ersten Augenblick an beatmet von Gott, sind wir geheimnisvoll eingebunden in das Beziehungsgeschehen von Schöpfer und Geschöpf. Ein großes Geheimnis, ein belebendes Zueinander, der göttliche Strom in mir.
Dankbar für das Geschenk dieser Fortbildung konnten wir diese Tage beenden.
Mit einem Text von Herta Richter,(+ 2013) möchte ich Sie einladen dem Geschehen Ihres Atems Aufmerksamkeit zu schenken.
„Ich gehe in die Stille,
lausche meinem Atem und verbinde mich mit ihm –
dem göttlichen Strom in mir.
Er ist immer da.
Wenn ich mich ihm übergebe, schenkt er Licht und Heilung und
öffnet sanft den Raum der Liebe“.
Sr. Michaela Maria Holzner MSsR, Heimstetten