Lukas komponiert die Erzählung von Pfingsten kunstvoll.

Nach der Himmelfahrt Jesu kehren die Apostel nach Jerusalem zurück.

 Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben:  …. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. (Apg 1)

In den Bildern der Kunst wird die Geistsendung häufig mit Maria im Kreis der Apostel dargestellt. Nach Lukas sind auch Frauen und die Brüder Jesu im Obergemach mit versammelt.

Frauen haben im Lukasevangelium einen prominenten Platz:

• Sie begleiten und unterstützen Jesus und die Jünger
• sie stehen beim Kreuz
• sie sind die ersten Zeuginnen der Auferstehung

Die Frauen sind auch an Pfingsten mit dabei. Wie die Jünger werden sie mit dem Heiligen Geist erfüllt.

Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt … (Apg 2)

Taufe und Firmung sind die zentralen Sakramente des christlichen Glaubens.
Alle Getauften sind zum priesterlichen, prophetischen, königlichen Dienst gerufen.
Bei der Spendung der Firmung wird jedem und jeder persönlich zugesagt:

Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.

Das Ernstnehmen der Geistbegabung aller Getauften ist in der Praxis der Kirche noch lange nicht voll umgesetzt.

Möge die Feier des Pfingstfestes uns alle – ob Frau oder Mann – neu mit heiligem Geist erfüllen.

Mögen wir gestärkt werden und unseren Auftrag in Kirche und Welt in der Kraft des Geistes leben.

Sr. Barbara Bierler, Die KlosterWG, München