Zwei Fragen, die vielleicht auf den Kern des Gehorsams hinweisen, um den es beim Treffen vom „Orden im Pfarrverband“ an einem Novembernachmittag in Kloster Au ging.

Anlässlich zum Jahr der Orden hatten sich Brüder und Schwestern aus den drei Gemeinschaften in Gars, Au am Inn und Stadl im Frühjahr zum Gespräch über das Gelübde der Armut getroffen und entschieden, dabei soll es nicht bleiben! Also folgte die Fortsetzung, die einen regen Austausch und Nachdenklichkeit brachte.

Über eine Sammlung von Bibelstellen zum Aspekt des Hörens, dem Hinweis auf Jesus Christus der durch Leiden den Gehorsam lernte bis hin zu eigenen Erfahrungen und den Blick in die Ordensregel wurde die tiefere Dimension des Gehorsam gehoben, die weit über das formale Fragen um Erlaubnis o.ä. hinausgeht.

Ein gewisser Lebensgehorsam ist jedem Menschen abverlangt; aufeinander hören und sich miteinander abstimmen ist in jeder Familie und in jedem Team von Nöten. Das Gelübde des Gehorsams ist Ausdruck meiner vorrangigen Bindung an Gott. Da geht es nicht darum, jemanden klein zu halten, oder die Verantwortung an andere ab zu geben. Auf wen höre ich? Wem ge-höre ich? Mit dem Gelübde mache ich deutlich: Von seiner Stimme, seiner Botschaft will ich mich bestimmen lassen – und im Kontext meiner Gemeinschaft darauf antworten.
Was allein manchmal in Vergessenheit gerät oder im Alltag untergeht, dass heben diese Nachmittage in gegenseitiger Bereicherung und Bestärkung.

Sr. Ruth Maria Stamborski, Stadl