Auch in diesem Jahr haben wir ein sehr schönes Erlöserfest gefeiert im Kloster Stadl, bei wundervoll sonnigem, aber nicht zu heißem Wetter, ein Fest, in dem vor allem die Begegnung und das Gespräch zwischen den Schwestern, den Mitgliedern der EmmausWegGemeinschaft und vielen Freunden und Nachbarn der Schwestern im Mittelpunkt steht.
Im Garten begann es mit einem fröhlichen Kaffeetrinken mit vielen leckeren Kuchen vom Buffet, angenehm im Schatten und mit einem leichten Lüftchen. Da war viel Gelegenheit, sich mit bekannten und noch nicht so bekannten Tischpartnern zu unterhalten, zu lachen und Erlebnisse auszutauschen.
Im Anschluss daran lud uns die Familienberaterin Verena Osanna aus Wien ein zu einem „Mitmachvortrag“ zum Thema „Bewusst leben bewegt“.
In verschiedenen Übungen leitete sie uns an, bewusster zu leben und auch bewusster mit uns selbst umzugehen. Dazu gehört auch, festgefahrene, oft übernommene Verhaltensmuster zu erkennen und zu hinterfragen. Die alten Grundannahmen wie „Erst die Arbeit, dann das Spiel“ oder „Was auf den Tisch kommt, wird gegessen“ – sie müssen heute nicht mehr gelten. Und wir müssen nicht nach ihnen handeln, weil sie unsere Bedürfnisse gar nicht stillen. Als ausgebildete Sängerin schloss sie ihren Vortrag mit einer Zugabe an Einsingübungen, mit denen wir uns auf das folgende Vespergebet einstimmen konnten.
Am Brunnen war hierfür bereits eine kleine Szenerie vorbereitet, die an eine Landschaft in der Steppe erinnerte und mit der die Lesung aus dem Buch Genesis trefflich veranschaulicht wurde:
Abraham und Sarah werden von den drei Männern besucht, sie nehmen sie auf und beherbergen sie großzügig, weil Gäste aufzunehmen einen großen Segen bedeutet. Die Männer verheißen ihnen schließlich die Geburt ihres Sohnes Isaak, die nach einem Jahr in Erfüllung geht.
In zwei Impulsfragen haben wir uns dann paarweise ausgetauscht: Wo ist mir schon einmal jemand zum Segen geworden, vielleicht sogar ein Fremder/eine Fremde? Habe ich schon mal eine Verheißung gespürt, die mir Kraft zum Leben gegeben hat?
Schließlich erwartete uns am Abend noch ein reich gefülltes Buffet mit allerlei mitgebrachten Köstlichkeiten, bei dem wir den Tag ausklingen ließen, der ebenso reich gefüllt war: mit Begegnungen, Gesprächen, Kennenlernen und Wiedersehen, mit Gebet und Gesang und mit vielen stärkenden und ermutigenden Momenten.
Heidi Kurfer, EmmausWegGemeinschaft