Die jährliche Fortbildung in Altersgruppen ließ die Schwestern der Gruppe Sara in diesem Jahr auf die Lebensbiographie schauen. Mit dem Maßband in der Hand, darauf zwei markierte Zahlen, das eigene Alter und das Durchschnittsalter deutscher Frauen, kam zu Beginn schon Nachdenklichkeit auf, aber auch das Bewusstsein für dieses wertvolle Geschenk: Lebenszeit.
Heiter, belebt und leicht wurde die Atmosphäre als jede Schwester kostbare Kindheitserinnerungen erzählte. Immer umgeben von Geschwistern oder Nachbarskindern – waren Spielgefährten nie Mangelware.
Zum Programm gehörte auch der Blick auf die gesellschaftlichen, kirchlichen und politischen Veränderungen im Lauf der Zeit und die Auswirkungen auf das persönliche Leben in Kirche, Gemeinschaft und Gesellschaft.
Hilfreich war für den persönlichen Lebenslauf das Bild vom Löwenzahn – in jeder Phase ist gleichzeitig alles vorhanden: der Blütenansatz, die volle Blüte, Reife und Frucht in der sogen. Pusteblume.
Manches gehört der Vergangenheit an, will und muss losgelassen werden; an diese Stelle rückt jetzt vielleicht Zeit für das Ehrenamt, Zeit für mehr Innerlichkeit und Muße, Zeit für neue Interessen und Begegnungen. In jeder Lebensphase ist beides möglich und nötig: loslassen und neu anfangen.
Herzlich gelacht haben wir beim Märchen von der Teekanne, die erst für feierliche Anlässe und edlen Tee, dann für den Alltag und schließlich gar nicht mehr hergenommen wurde – bis die Besitzerin sie mit neuer Bestimmung zum Blumentopf umfunktioniert hat. So kann’s gehen das Loslassen und neu anfangen!
Die Referentin vermittelte viele wertvolle Anregungen und setzte Impulse, die das Herz öffneten, um dankbar zurück zu schauen und mutig die Zukunft und das Alter zu gestalten. Zunächst mal das nächste Jahr, bis die Fortbildung 2016 ihre Fortsetzung findet.
Sr. Ruth Maria Stamborski, Stadl