Urlaubswoche für die „Seniorinnen“ unserer Gemeinschaft
Zu diesen Tagen hatte die Provinzoberin ins Exerzitienhaus in Cham eingeladen.Sechs Schwestern aus St. Theresia Stadl, München und Bochum reisten an. Bei den unterschiedlichen Unternehmungen begleiteten uns neben Sr. Ruth Maria auch Sr. Erika Wimmer und Sr. Karola Kückelmann aus Cham.
Jeden Tag konnten wir in der Klosterkirche um 8:00 Uhr Eucharistiefeier gehen. Danach stand das Frühstück bereit und es wurde „der Tag geplant“.
Am 02. Juli erkundeten wir zunächst mal Cham mittels einer interessanten Stadtführung.
Nachmittags fuhren wir nach Ast – das zur Stadtpfarrei Waldmünchen gehört. Dort gestalteten im Jahr 2017 die Gläubigen der Pfarrei, für ihren Pfr. Raimund Arnold, zum 60 jährigem Priesterjubi-läum, einen eindrucksvollen Meditationsweg (ca. 2,4 km Länge) zu Engeln und Heiligen, die in seinem Leben eine große Rolle spielten. (Auf dem Fußweg begegneten wir dem hl. Raimund, hl. Bruder Klaus, hl. Franziskus, hl. Johannes Nepomuk, hl. Elisabeth, hl. Christopherus, hl. Anna Schäffer, hl. Mutter Maria, dem Engel der Heilung, dem Engel der Vergebung und dem Engel der Liebe.)
Der nächste Tag (3. Juli) war geprägt von den Eindrücken an der grünen Grenze zu Tschechien. Auf deutscher Seite befindet sich das Dorf Grafenried, das im 2. Weltkrieg geteilt wurde. Der Ortsteil in Tschechien wurde damals dem Erdboden gleichgemacht. Inzwischen wurden Ruinen von Häusern, der Kirche und dem Friedhof ausgegraben; Texte und Fotos erläutern das Geschehen und die notvolle Geschichte der ehemaligen Bewohner.
Am 4. Juli besuchten wir die Förderstätte für Menschen mit geistiger Behinderung der Barmherzigen Brüder in Reichenbach. Sehenswert war die ehemalige Benediktinerkirche, die im Jahr 2018 anlässlich ihres 900 jährigen Bestehens neu restauriert wurde. Natürlich durfte auch ein Gang durch die Gärtnerei nicht fehlen.
Am 5. Juli machten wir eine Fahrt nach Pilgramsberg. Die Kirche ist von einem sehr gepflegten Friedhof umgeben und bietet einen weiten Ausblick in den Bayerischen Wald.
Da am nächsten Tag bereits unsere Abreise anstand fuhren wir am Abend noch nach Streicher-röhren, einer stillen Andachtsstelle im Wald. Dieser Ort, mit vielen Bänken für Gottesdienste im Freien ausgestattet, war einladend für unser letztes gemeinsames Gebet, das viel Platz bot für ausgesprochene und unausgesprochene Bitten und auch für unseren Dank, für diese schönen und erholsamen Tage und dem wohltuenden Miteinander.
Jetzt könnte man meinen – waren die nur unterwegs? Rein in den Bus – raus aus dem Bus? Die abendlichen Spielerunden, die ruhigen Vormittage mit Zeit zum Lesen, Beten, den Garten genießen, Mitbrüder treffen – gehören schon seit Jahren zum selbstverständlichen Bestandteil dieser Urlaubswoche.
Sr. Hedwig Holzer, München