Für mich sind diese Exerzitien während im Garten kräftigst an der Hackschnitzelheizung gebaut wird, eine eigene, anregende Erfahrung. Im wahrsten Sinne des Wortes eben Exerzitien auf/neben der Baustelle.
Das Fundament spielt ja hier wie dort eine zentrale Rolle! Bei den Exerzitien ist es die feste Verankerung in der Liebe und Gegenwart Gottes. Hier im Garten ist tief in der Erde betoniert.
Aber bei den Baufortschritten, gibt es vermutlich doch ein unterschiedliches Tempo. Da ist draußen innerhalb weniger Tage mehr zu sehen als bei meinen inneren Prozessen.
Die Steine laden immer wieder in diesen Tagen des Schweigens zum spielerischen Probieren und Bauen ein. Mit sehr viel Feingefühl will der nächste Stein gesetzt sein – die innere Balance finden, ist ja auch immer wieder eine Herausforderung. Genauso gilt es für die Exerzitienleiterin – einfühlsam den nächsten Impuls zu setzen.
Neben dem Blick in die Tiefe auf’s Fundament, fehlte auch der der Blick nach oben nicht. Woher kommt mir Hilfe, fragt der Beter in einem Psalm. Wer hat die Fäden in der Hand und lenkt? Die Fortschritte auf der Baustelle im Garten waren in dieser Woche enorm. Bei uns Schwestern, die wir Exerzitien gemacht haben, bin ich ebenfalls überzeugt, dass der göttliche Baumeister mit seiner Heiligen Geistkraft ebenso am Werk war und uns innerlich aufbaut und wachsen lässt.
Sr. Ruth Maria Stamborski, Stadl