Immer wieder freitags gehe ich ehrenamtlich in die Bahnhofsmission. Zunächst besprechen wir im Helferteam unsere Dienste ab. Sobald die Tür geöffnet ist, strömen vor allem die herein, die schon auf eine heiße Tasse Kaffee oder Tee warten.
Wir sind einerseits Anlaufstelle für Menschen, die ins Abseits geraten sind, die Kleidung brauchen, Rat suchen und ein offenes Ohr. Unbürokratisch versuchen wir zu helfen, und manchmal können wir an andere Stellen weiter vermitteln. Ab und zu kommt es zu explosiven Situationen, denn bei uns sammelt sich viel Leid und Lebensenttäuschung, Verarmung und Einsamkeit.
Dankbar sind wir immer, wenn uns jemand einfach eine Tüte mit sauberer Kleidung oder ein paar Päckchen Kaffee bringt.
Zum anderen gehen wir immer wieder auch durch den Bahnhofsbereich, helfen mit auf den Treppen zum Bahnsteig, vor allem, wenn der Aufzug wieder einmal nicht funktioniert – oder es wird Begleitung beim Ein-, Um- oder Ausstieg angemeldet.
Mich bereichert dieser Dienst, obwohl ich müde nach Hause komme, denn ich lerne durch den Kontakt mit Menschen, die aus dem Leben geworfen sind, meine eigene Spiritualität zu erden.
Sr. Paula Straub, Bochum