Sie wurde geschaffen, um sich für ihre Umgebung erschöpfen zu lassen. Ihr Leben gibt denen Licht, die davon profitieren. Sie schmilzt in der Hitze, bis sie langsam ausläuft…. Ihr Leben ist das Licht und wenn sie endet, wird es dunkel sein. Das ist die Kerze.

Meine kleine Kerzenphilosophie:

1. Opfer – Hingabe: Kerzen werden immer mit schönen Formen kreiert, von klassischen Designs bis hin zu vollen Ornamenten oder sogar mit Düften. Schönheit soll nicht stolz machen, im Gegenteil, Schönheit wird zur Selbsthingabe, damit sie ihre Berufung erfüllt. Sie gab sich bis zum Ende hin, so dass ihr schönes Aussehen nicht mehr sichtbar war. Diese Selbsthingabe wie eine Kerze führt Menschen zur Heiligkeit. Es gibt viele Märtyrer in der katholischen Kirche, die schließlich als heilig galten, weil sie ihr Leben opferten.
2. Loyalität. Kerzen werden niemals verblassen, selbst wenn sie dem Sonnenlicht oder dem Wasser ausgesetzt sind. Sie ändern ihre Farbe nicht, als eine Form der Anpassung an die Umgebung. Daraus können wir etwas über Loyalität und Integrität lernen. Im Alltag sind wir oft bequem, nur weil es regnet oder vielleicht arbeiten wir fleißig, wenn andere Leute uns sehen, um Anerkennung zu bekommen. Lasst uns von Kerzen lernen, unter allen Umständen treu zu bleiben und weiterhin unsere Aufgabe verantwortlich zu erfüllen, unabhängig davon, ob uns andere beurteilen.
3. Im Licht wird etwas sichtbar, was im Dunkeln nicht zu sehen ist. Wage es, wie eine Kerze zu leben. Es bedeutet, dass wir es wagen, ehrlich zu leben, wie es ist, und zeigen, was wir tun. Im Licht zu leben ist ein ehrliches Leben ohne Vortäuschung.

Für mich als dekorative Kerzenmacherin ist die Kerzenherstellung nicht nur ein Kunstberuf, der Geschick, Präzision und Geduld erfordert. Viel tiefer ist das Herstellen von Kerzen ein Mittel der Meditation, weil es in Stille getan wird und während ich bete, dass diejenigen, die diese Kerzen zum Beten verwenden, ihr Leben gesegneter machen und in der Lage sind, ein Segen für andere zu sein, ebenso wie Kerzen, die leuchten. Bis jeder von ihnen auch sagen kann: „Ich bin das Licht.“ ***

Geschrieben aus meiner Wachswerkstatt in Wien, Sr. Bene Xavier MSsR

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