Muss ich nicht doch einiges tun, damit Gott mich liebt?

In diesem Jahr begehen wir zusammen mit der evangelischen Kirche das Reformationsgedenken, das 500. Jubiläum des berühmten Thesenanschlags von Martin Luther in Wittenberg am 31. Oktober 1517.

Martin Luther trieb ständig die Frage um: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?
Obwohl er Mönch war und ein sehr christliches Leben führte, hat er gespürt, dass er vor Gott als Sünder dastand. Er fürchtete sich vor Gottes Gerechtigkeit.
Nach langem Ringen ist ihm die Begegnung mit dem barmherzigen Gott geschenkt worden. Beim betenden Lesen des Römerbriefes ist ihm deutlich geworden, dass der Glaube an die Erlösung in Jesus Christus genügt.
„Aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt“, heißt es auch im Brief an die Epheser (Eph 2,9).
„Aus Gnade“ – wohlwollend und unverdient schenkt Gott seine Liebe.
Gnade heißt, dass Gott uns liebevoll „ge-naht“ ist und immer wieder neu sich uns zuwendet.
Aus Gnade bin ich ins Leben gerufen,
aus Gnade bin ich geliebt und gerettet,
aus Gnade bin ich, was ich bin.

Nicht zuerst durch meine tollen Leistungen, nicht aus eigener Kraft,
sondern es ist Gottes Geschenk an mich, dass ich bin, was ich bin.

Ich darf Seiner Liebe trauen.

Sr. Erika Wimmer,  Cham