Die Zeit zwischen den Jahren ist immer eine etwas seltsame Zeit. Wir stehen in der Spannung zwischen zu Ende gehen und auf das Neue warten; zwischen zurückschauen und vorausplanen; zwischen Altes loslassen und Kommendes erwarten. Wo stehe ich? Wovon muss ich mich verabschieden? Was will ich hinüberretten ins neue Jahr? Was ersehne ich mir?
Einem Baum sieht man sein Alter nicht nur an den Jahresringen an. Auch die Rinde weißt Spuren von äußeren Einflüssen auf: Vernarbungen in Herzform. Das Foto von diesem Baumstamm ist für mich ein Zeichen, wie das vergangene Jahr Spuren hinterlassen hat, die – in das Leben integriert – zu einem Symbol von Liebe und Hoffnung werden können.
Das neue Jahr steht unter dem Zeichen der Barmherzigkeit. Wir sind aufgerufen, uns das Leben zu Herzen gehen zu lassen und daraus eine Haltung der Barm-herzigkeit zu entwickeln:
♥ dem Menschen gegenüber, der mir in den Weg gestellt ist,
♥ den manchmal beängstigenden Situationen im Weltgeschehen gegenüber
♥ der Natur gegenüber
♥ und nicht zuletzt auch gegenüber mir selber.
Sr. Franziska Kaupp, Recklinghausen