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Wir laden ein zu Veranstaltungen: Gesprächskreise, Meditationstage, Exerzitienkurse, geistliche Begleitung,…
Wir schätzen die Begegnung mit Menschen und suchen mit ihnen den Austausch über Leben und Glauben.

Spiritueller Impuls

Meistens wird Gott ganz leise Mensch

Vor kurzem bin ich auf Forschungen der Max-Planck-Gesellschaft aufmerksam gemacht worden, die sich dem Entstehen und Fördern von Mitgefühl widmen. Ziel der Forscher und Forscherinnen ist es, diesem Thema in unserer Gesellschaft eine größere Aufmerksamkeit zu verschaffen und so die Entwicklung einer solidarischeren Gesellschaft zu unterstützen. (Tania Singer, Direktorin für Soziale Neurowissenschaften am Max-Planck-Institut in Leipzig, http://www.mpg.de/de/tania_singer ).
In neurologischen Untersuchungen wurde den Fragen nachgegangen: Kann man Mitgefühl trainieren? Ist es messbar? Wie kann Mitgefühlstraining in Schulen, Kliniken und bei der Betreuung von Sterbenden angewandt werden?
Die Forschungsergebnisse bestätigen alte spirituelle Erfahrungen: Gebet und Meditation können Mitgefühl stärken, Mitgefühlstraining kann positive Emotionen erhöhen und soziale Nähe fördern, was wiederum die seelische und körperliche Gesundheit stärkt. Mitgefühl ist dabei gekennzeichnet von der Aufmerksamkeit auf sich selbst und auf andere. Nur wer bei sich selber bleibt und immer wieder in sich selber Ruhe findet, kann wirklich mitfühlen. Dann laugt Mitgefühl auch nicht aus, sondern macht Menschen stark und belastbar.

Mitgefühl ist eine Grundkraft der Menschlichkeit und des christlichen Glaubens.
Im Zentrum unseres Glaubens steht die Menschwerdung Gottes: Wir glauben an einen Gott, den das Mitgefühl mit uns Menschen dazu bewegt, selber Mensch zu werden. Gott gibt sich ganz in die Bedingungen menschlichen Lebens hinein – ohne sein Gottsein zu verlieren.
Gott fühlt mit uns Menschen. Das ist Quelle unverlierbarer Würde, die uns ermöglicht, mitzufühlen mit allen, die in Not sind – und dabei selbst ganz Mensch zu werden.

Sr. Barbara Bierler