Lasst uns alle in die Freude unseres Gottes eintreten!
(Hl. Johannes Chrisostomos)
„Warum sucht ihr denjenigen unter den Toten als einen Menschen, der im ewigen Lichte ist? Schaut auf das Grabtuch, beeilt euch und verkündet der Welt, dass der Herr auferstanden ist, indem er den Tod besiegt hat, denn er ist der Sohn Gottes, der die Menschheit sucht“
(Gebet aus der byzantinischen Osterlaudes)
Die Fastenzeit bereitete uns auf das Ereignis vor, das uns nicht nur an die Vergangenheit erinnert, sondern geschieht in unserem heutigen Leben. „Osternacht ist ein Beweis dafür, dass Christus lebt mit uns und wir mit ihm“ (A. Schmeman).
Pascha ist ein Übergang.
Ein Übergang ist mit einem Loslassen verbunden. Das heißt, etwas hinter sich lassen und sich in Richtung einer neuen Begegnung begeben. In dieser Nacht geht Christus, vom unter der Last der Sünde gefallenen Menschen, zum neuen Adam über. Mit Seiner Auferstehung lädt Er uns ein, von der menschlichen Logik zur göttlichen zu wechseln, von unserer Weltanschauung zu seiner. Versuchen wir es mal.
In dieser Nacht kamen wir heute, um dem auferstandenen Jesus zu begegnen, wie damals die Myrreträgerinnen, die sich genauso beeilt haben, um Jesus im Grabe zu sehen, den gestorbenen aber…
Gerade darin liegt das Paradox des Paschafestes.
Das ist Pascha, in dem das Leben ohne Tod, Freude ohne Trauer, Sieg ohne Verlust kaum möglich erscheint; Pascha, in dem dieselben Menschen schreien erst „Hosianna!“ und danach „Kreuzige ihn!“, lieben und verraten, verehren und verachten; Pascha, in dem nur Einer mit so großer Liebe gefüllt ist, dass Er alles hingibt und nichts stattdessen erwartet.
Nur aus der Perspektive Gottes ist es möglich, mit Trauer und Angst, mit unseren Erwartungen und Enttäuschungen unterwegs zum Grab des Herrn zu sein, und dort der Leere zu begegnen, die ein Vorbote der Fülle des Lebens ist. In dieser Leere geschieht eine wichtige Begegnung mit der Stille, die über die Auferstehung schweigt und wartet bis du über sie schreien wirst.
Ja, Er ist wahrhaftig gestorben und wahrhaftig auferstanden, um uns das Leben zu schenken, damit wir es in Fülle haben.
„Es ist der Tag der Auferstehung! Menschen, lasst euch erleuchten! Pascha des Herrn, Pascha – weil Er uns vom Tod zum Leben und von der Erde zum Himmel hinübergeführt hat, singen wir das Lied des Sieges!“
(Gebet aus der byzantinischen Osterlaudes)
Sr. Augustina, Novizin aus der Provinz Ukraine