„Der Heilige Geist ist bunt“ – das kam mir in den Sinn, als ich die so kunstvoll und liebevoll gestalteten Papiertauben und „Feuerzungen“ einsammelte, die für die Kirchen in unserm Pfarrverband Gars gestaltet wurden.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene hatten sich auf diese Weise daheim mit dem „Heiligen Geist“ auseinandergesetzt:
da werden berührende, persönliche Gedanken dem Heiligen Geist anvertraut; Bitten, wie sie nur Kinder so einfach und klar formulieren können, Firmkandidaten*innen sehnen sich nach den Geistesgaben.
Es ist ganz viel Buntheit zu sehen und die wirkt sehr ansteckend und verbindet. Jede Farbe, jede Form ist besonders, ist einmalig und hat eine Wirkung.
„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? (1 Kor 3,16), so steht es im Korintherbrief.
Immer neu fordert und locken mich diese Worte: „Wer darf mich „bewohnen“ – welche Gedanken, Kräfte…?“ und gleichzeitig: „Ich bin bewohnt von der Geisteskraft, von seinen vielfältigen Gaben.“
Diese Gaben sind uns gleichsam „einverleibt“, damit wir in der Spur Jesu blieben, die Verbindung zu ihm bleibt und wir Seine Zeugen und Zeuginnen sind und bleiben.
Wir Menschen sind vielfältig, verschieden, unterschiedlich – die Geistesgaben sind es ebenso.
An einer anderen Stelle im Korintherbrief heißt es, dass die Kräfte des Geistes sich ergänzen und zusammenwirken sollen, dass sie anderen nützen sollen (vergl. 1 Kor 12,7).
Das erleben wir alle in diesen Wochen und Monaten: Menschen stellen ihre Kräfte, ihre Ideen, die anderen nützen zur Verfügung und weiten so „Nachbarschaftshilfe“, schaffen Nähe inmitten von Distanz ….
Da wirken Charismen und Geistesgaben von Menschen zusammen, um Wege aus der Krise zu finden.
Ein Kriterium für die Kraft des Heiligen Geistes, die Jesus verheißt, ist eine Wirkweise, die aufrichtet, Menschen verbindet, zum Guten führt, Halt in schweren Zeiten gibt, ins Gebet hineinnimmt …
„Der Heilige Geist ist bunt!“ – und ich bin dankbar, in diesem geistgewirkten und beseelten Farbenspiel des Lebens mit dabei zu sein – mit vielen anderen, ob wir uns kennen oder nicht.
Eine frohe, geisterfüllte, geistbeseelte Zeit und viel Freude an und mit den Geistesgaben, die Dich/Sie bewohnen.
„Atme in mir, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges denke.
Treibe mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges tue.
Locke mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges Liebe.
Stärke mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges hüte.
Hüte mich, du Heiliger Geist,
dass sich das Heilige nimmer verliere.
Amen.“ (Quelle: GL 7/2)
Sr. Marita Meister, Stadl