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Aktuelles

Kleider machen Leute

Die Zeit des Faschings und Karnevals ist geprägt von Masken und Kostümen zur Verkleidung, verbunden mit der Frage: Als was will ich gehen? Wie will ich mich darstellen? Was will ich verkörpern? Was will ich mal so ganz anders machen als im Alltag, wie will ich mal so ganz anders sein als im Alltag, wie sollen mich die anderen sehen.

Im bunten Treiben der sogenannten närrischen Tage, verkleidet, hinter Masken versteckt, kann dieses Ausleben von Wünschen Spaß machen. Bei diesem außergewöhnlichen Feiern kann aber auch eine Spannung zwischen Wunsch und Wirklichkeit wahrnehmbar werden. Es kann geschehen, dass die Sehnsucht, so angenommen zu sein wie ich bin, ohne Maske, ohne Kostümierung, deutlich spürbar wird. – Für jeden Menschen gehört es wohl mit zum Beglückensten, das Geschenk des bedingungslosen angenommen-seins zu erfahren, angenommen mit allen Stärken und Schwächen, aller Trauer und aller Freude, aller Angst und allem Vertrauen, allem Glück und allem Schweren, allem Gelingen und allem Scheitern und noch vielem mehr.

Wie schön, wenn im Wahrnehmen dieser Spannung und Sehnsucht auch in Erinnerung kommt, wo mir eine Ahnung der Erfüllung dieser tiefen Wünsche wenigsten ansatzhaft geschenkt ist. In der Dankbarkeit für dieses Geschenk, bricht in dieser Zeit, in der lustig-sein manchmal wie verordnet erscheint, wahre Freude auf, dann hat diese so ganz andere Zeit ihre wahre Berechtigung, dann erfüllt sie ihre eigentliche Bestimmung.

In diesem Sinne wünsche ich allen – maskiert oder unmaskiert – Fasching und Karneval feiernd oder ihm doch lieber irgendwie ausweichend – eine frohe Zeit und wenn die Zeit gerade nicht so froh ist, das Vertrauen, dass es nach durchschreiten des Tales auch wieder aufwärts geht.

Sr. Miriam Strunz, München