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Aktuelles

Klemens Maria Hofbauer Pilgerweg

Retz – Eggenburg – Großweikersdorf: das sind Weinberge, Kellergassen, lang gezogene Ortschaften, oft überraschend große Kirchen, Blumen in allen Farben, die „eigentlich“ nicht zusammenpassen. Ein Weg von zwei Tagen, der auf und ab geht und sich am Schluss endlos durch Felder und an der Schmida entlang zieht.

Retz – Eggenburg – Großweikersdorf: das sind zwei Etappen auf dem neu ausgeschilderten Klemens Maria Hofbauer-Pilgerweg von Tasswitz, dem Geburtsort des Heiligen, nach Wien. Sr. Cäcilia und ich sind diese beiden Tagesetappen zum Abschluss des Noviziats von Sr. Cäcilia gegangen. Der Weg, ein europäisches Projekt, wurde anlässlich des 200. Todestages des heiligen Klemens Maria Hofbauer geschaffen. Die Einweihung war im März geplant und fiel, wie so vieles andere, der Covid19-Pandemie zum Opfer. Aber alles ist fertig! Eine – meistens – gute Beschilderung und 28 Tafeln mit ansprechenden Texten, die das Leben des Heiligen mit unserem Leben verbinden. In Retz ist uns auch ein Pilgerheft in die Hand gefallen.

Die zwei Pilgertage haben uns immer wieder daran denken und darüber reden lassen, wie viel Klemens Maria Hofbauer auf den Straßen Europas zu Fuß unterwegs war – als Pilger nach Rom und Mariazell, auf der Suche nach neuen Niederlassungen und Wirkungsorten oder vertrieben von dort, wo er schon Wurzeln geschlagen hatte wie in Warschau. Wie vermutlich auch er hatten wir einige schöne Begegnungen: Mit den Mitbrüdern in Eggenburg, die uns gastfreundlich aufgenommen haben, mit Leuten, die wir auf dem Weg getroffen haben. Offensichtlich sind in dieser Gegend Radfahrer ein gewohntes Bild, Wanderer bzw. Pilger mit Rucksack nicht. „Woher kommt denn ihr?“ – das haben wir ein paar Mal gehört – und das gab uns Gelegenheit, von dem Pilgerweg zu erzählen, von dem einige noch gar nichts gehört hatten. Auch ein richtiger Engel ist uns in Gestalt einer freundlichen Frau begegnet und hat uns einen besseren Weg gewiesen, im Grünen, an der Schmida entlang, wo der ausgeschilderte Weg mühsam über Straßen und Dörfer geführt hätte.

Mir ist aufgefallen, dass ich am Anfang mich sehr bemühen musste, die Beschilderung mitten unter den vielen ebenso angezeigten Radrouten zu erkennen. Mit der Zeit ist aber eine Leichtigkeit gewachsen und manchmal stachen entweder das typische Schild oder der Aufkleber mit dem Brot schon von weitem ins Auge und ließen die Füße wieder vertrauensvoller weitergehen. Und welche Erleichterung, wenn nach einer längeren Strecke ohne Hinweis endlich wieder ein Schild auftauchte! Gott sei Dank, wir sind richtig! Ein Bild für unser Leben?

Ein paar Blasen haben wir von den beiden Tagen auch mit nach Hause gebracht, aber das gehört zu einem richtigen Pilgerweg dazu.  Ich freue mich schon, die anderen Etappen gehen zu können und vielleicht einmal mit einer Gruppe den ganzen Weg!

 

Sr. Anneliese Herzig, Wien

https://www.weinviertel.at/a-klemens-maria-hofbauer-pilgerweg