Zur Eröffnung der Ruhrfestspiele in Recklinghausen bildete sich ein Projektchor, der die von Axel Schullz vertonten Menschenrechte sang. Er selbst leitete den Chor von über 100 musikfreudigen Menschen verschiedenen Alters, Herkunft und Sprache. Von der GASTkirche sangen Sr. Franziska Kaupp MSsR und einige Gemeindemitglieder mit.
Gastkirche: www.gastkirche.de
Die Idee, die dahinter steckt, war, angesichts gesellschaftlicher Strömungen wie PEGIDA und anderer ausländerfeindlicher Tendenzen einen Gegenakzent zu setzten. Es sollte aber etwas anderes sein als die “zigste Demo“.
Anfang Januar erreichte mich folgende email, in der es u.a. hieß:
„Vor 70 Jahren haben sich Menschen zusammen gesetzt und überlegt, welche Grundrechte für alle Menschen gelten sollten, um ein friedliches Miteinander zu gewährleisten und die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ erarbeitet. Diese Rechte werden auch heute noch immer wieder unterlaufen oder grundsätzlich in Frage gestellt. Es ist an der Zeit dies wieder in das Bewusstsein der Menschen zu holen… Einen gesungenen Text behält man besser im Gedächtnis als gesprochene Worte. Und je mehr Menschen ihre Rechte kennen, desto mehr Menschen werden ihre Rechte auch einfordern. Und wenn mehr Menschen ihre Menschenrechte einfordern, wird diese Welt hoffentlich ein besserer Ort…“
Der Gedanke mit Musik auf Missstände in unserer Gesellschaft und in der Welt aufmerksam zu machen, hat mich sehr berührt; ist es doch eine Sprache, die alle Menschen verstehen. Dies bestätigte auch der ausverkaufte Theatersaal und die Reaktionen im Publikum.
Wie schwierig es ist, die von den vereinten Nationen erklärten Menschenrechte umzusetzen, zeigte das Schicksal eines Mitsängers, der während der Probe erfuhr, dass er noch vor dem Auftritt abgeschoben werden sollte. „Glückliche“ Umstände und der Einsatz vieler Menschen, machten es möglich, dass er zunächst doch noch in Deutschland bleiben kann und am 1. Mai mitsingen konnte.
Sr. Franziska Kaupp, Recklinghausen – Bochum