Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu, traditionell starten dann Rückblicke auf das vergangene Jahr und Ausblicke auf das Kommende. Was bleibt, trägt, lassen sich tragende Konstanten finden?
Donnerstag 19 Uhr laden die Schwestern zum Gebet in ihre Kapelle im Haus Sarepta ein. Während der Umbauzeit des Hauses fand das Gebet in der benachbarten Pfarrkirche statt. Jetzt dürfen wir wieder zu Gast im neu renovierten Haus sein.
Als Hausbewohnerin des „Alten Klosters“ hab ich’s nicht weit. Nur einen Katzensprung zu den Nachbarn hinüber. Über die Jahre ist dadurch große Verbundenheit zur Schwesterngemeinschaft entstanden. Teilhaben dürfen an ihrer Gebetszeit, so wie sie es täglich praktizieren.
Auch dieses Jahr war es wieder eine Konstante für mich: Donnerstagabend, zur Ruhe kommen, innehalten, gemeinsam beten und singen (und manchmal danach noch kurz beisammenstehen und miteinander plaudern…).
Nach der Sommerpause merke ich immer, wie erfreut ich bin, dass das Gebet wiederbeginnt, jeden zweiten Donnerstag im Monat ist Anbetung. Anfänglich waren mir viele Gebete, Lieder und alte Psalmen fremd. Auch war es nicht so einfach, manchmal „nur“ Stille auszuhalten. Wohin mit den lärmenden Gedanken des Alltags? Geduldig haben mir die Schwestern diese Form des Betens nähergebracht, hilfreiche Gedanken dazugelegt. Wer will, kann sich auch mit Gebetsschemel und Decke am Boden niederlassen.
Immer wieder sind auch Schwestern aus der Ukraine hier und berühren mit ihrem Gesang in ihrer Muttersprache.
Dieses miteinander Beten verbindet über Raum und Zeit hinweg: auch wenn einzelne Schwestern nun nicht mehr in Wien sind, bleibt diese tragende Kraft im Gebet.
Dankbar für die wöchentliche Einladung bin ich allen Schwestern der Gemeinschaft herzlich verbunden und freue mich schon auf Donnerstagabend.
Maria Soliman, Wien