Noviziatspraktikum an der GASTkirche & GASThaus in Recklinghausen
In der Zeit meines Praktikums konnte ich vielseitige Erfahrungen sammeln und meinen Horizont weiten. An der GASTkirche & GASThaus konnte ich die vielfältigen Angebote der Citypastoral kennen lernen. Ein Wunsch von mir ging in diesen Tagen in Erfüllung: ich konnte mit den „Obdachlosen“ – unseren Gästen – arbeiten und so einen für mich ganz neuen Bereich der sozialen Arbeit kennen lernen.
Im Gasthaus gibt es für die Gäste von der Straße die Möglichkeit, zu frühstücken, sich am Vormittag aufzuhalten und dann das Angebot vom Mittagessen. Es besteht auch die Möglichkeit zum Duschen. In der Kleiderkammer wartet neue Kleidung. Man kann sich auch eine Postadresse dort anlegen.
Täglich kommen ca. 25 bis 48 Gäste, die die unterschiedlichen Angebote in Anspruch nehmen. Die Gäste von der Straße dürfen kommen, so wie sie sind: mit all ihren Sorgen und Nöten und auch mit ihren Ängsten. Hier finden sie immer ein offenes Ohr und erfahren einen wertschätzenden Umgang auf Augenhöhe.
Diese Menschen leben auf der Straße. Oft wissen sie nicht, wohin sie gehen sollen. In der Stadt und von verschiedenen Plätzen werden sie immer wieder vertrieben. So ist das GASThaus eine Art Zufluchtsort, wo sie für ein paar Stunden einfach da sein dürfen so wie sie sind.
Die GASTkirche und das GASThaus versuchen diesen Menschen, die im Leben immer wieder weggedrängt werden, zumindest am Ende des Lebens einen festen Ruheplatz zu geben. Ca. 25 Gräber werden auf dem Nordfriedhof von Recklinghausen gepflegt und schön gestaltet. So haben diese Menschen zumindest im Tod einen festen Platz, von dem sie nicht verdrängt werden. Und im Himmel haben sie einen ewigen Platz bei Gott.
Mehrmals war ich mit Sr. Franziska, die hauptberuflich in GASThaus und GASTkirche arbeitet, auf dem Nordfriedhof zur Grabpflege. Einige Gräber haben wir grundlegend neu gestaltet und angepflanzt.
Ich bin dankbar für die wertvollen Erfahrungen und Begegnungen der letzten Wochen beim Praktikum ich werde noch lange daran denken und davon Kraft für das Weitergehen im Noviziat schöpfen.
Sr. Claudia Maria König, Wien