Diese Worte aus dem Buch Jesaja waren den Israeliten in der babylonischen Gefangenschaft zugesprochen. Ihre Situation war aussichtslos. Viele Menschen heute erleben dies konkret ähnlich. Nicht nur in Kriegssituationen, sondern auch in alltäglich notvollen Erfahrungen….
Im Text aus Jesaia heißt es nicht: Ich tröste mein Volk, sondern „Tröstet, tröstet mein Volk, redet Jerusalem zu Herzen“. Wir sind gefragt und angesprochen. Wir sollen dem menschgewordenen Trost Gottes Raum geben.
Dies geschieht schon, indem wir den anderen Menschen in einer Notsituation wahrnehmen, ihm zuhören und beistehen.
Weiter heißt es bei Jesaja: „Redet Jerusalem zu Herzen“.
Manchmal finden wir aber keine Worte, fühlen uns einer Notsituation gegenüber ohnmächtig und schweigen. Im Buch Zefanja steht: “Gott schweigt in seiner Liebe“. In Liebe mit einem trostlosen Menschen unterwegs bleiben, kann das Herz des anderen erreichen und mehr als Worte bewirken.
In der Bibel lesen wir: “Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen, denn sie waren müde und erschöpft.“ Der aufmerksame, mitfühlende Jesus kann uns erfahrbar werden, indem wir IHM ähnlich uns gegenseitig trösten.
Gerade dann, wenn wir uns scheinbar hilflos vorkommen, haben wir Christen immer noch eine Möglichkeit, wir können auf die Macht des Gebetes zurückgreifen und die, die des Trostes bedürfen, unserem Erlöser anvertrauen.
Im 2. Korintherbrief 1,3-4 schreibt Paulus:“
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.
Sr. Michaela Maria Holzner, Heimstetten