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Wir laden ein zu Veranstaltungen: Gesprächskreise, Meditationstage, Exerzitienkurse, geistliche Begleitung,…
Wir schätzen die Begegnung mit Menschen und suchen mit ihnen den Austausch über Leben und Glauben.

Aktuelles

„Vergessen Sie uns nicht!“

Mit diesen Worten hat mich eine Frau in Tschernihiw im Norden der Ukraine verabschiedet.

Zu notvoll sind die Erfahrungen des Krieges.

Sr. Teodora Shulak, unsere Generaloberin, und ich besuchten im Rahmen einer regelmäßig vorgesehenen „Visitation“ unsere Mitschwestern in der Ukraine an den verschiedenen Orten, in denen unsere Schwestern leben und arbeiten. Dabei kommen wir ins Gespräch mit jeder Mitschwester und Menschen, mit denen sie diese schwierige Zeit im Krieg erleben. Viele Familien sind betroffen von Zerstörungen, Verwundungen, Traumatisierungen und Tod.

„Es ist wichtig, mit dem Schmerz nicht alleine zu sein“, erzählt eine Mitschwester, die einen nahen Angehörigen im Krieg verloren hat. Zusammen mit mehreren Mitschwestern hat sie ein neues Projekt ins Leben gerufen. Regelmäßig treffen sich unsere Schwestern mit Angehörigen von gefallenen oder vermissten Soldaten. Neu angeboten werden jetzt auch Treffen für jene, die in Gefangenschaft waren und wieder in die Ukraine zurückkehren konnten. Der Austausch, psychologische Begleitung, kreatives Miteinander und Zusammensein sind wichtig und gesucht.

„Wie erleben die Schwestern in der Ukraine die Situation des Krieges?“ werde ich in Deutschland immer wieder gefragt. Sie teilen mit den Menschen die unterschiedlichen Erfahrungen. Angebote für Kinder und Jugendliche, Frauengruppen, Gespräche, Therapien und das gemeinsame Gebet sind wichtig. Eine jüngere Mitschwester kann als Influencerin in Social Media anderen und auch sich selbst mit Posts von Naturbildern und biblischen Worten helfen, mit der ständigen Spannung umzugehen.
Es gibt beides: das Leben mit dem Besuch im Café, Ausflüge… aber besonders auch die drohenden Gefahren, den Schmerz und den Tod. Der Soldatenfriedhof in L´viv ist innerhalb eines Jahres etwa doppelt so groß geworden!

Wenn Ängste und Nöte groß werden, hilft es, einfach das zu tun, was der Tag verlangt.
Gewohnte Abläufe helfen vielen, jeden neu geschenkten Tag im Krieg zu leben.

So viele Menschen auf unserer Erde leben täglich in diesen Nöten. Vergessen wir sie nicht.

Sr. Erika Wimmer, Heimstetten