„Ist das alles für uns???“ staunte Marina, als sie das Weihnachtsgeschenk – zwei große, von fremden Menschen liebevoll verpackte Kartons – für sich und ihren Sohn entgegennehmen konnte. „So viel haben wir noch nie bekommen!“
Und so wurden die Familien im Haus Sarepta zu Weihnachten wieder großzügig beschenkt von verschiedenen Organisationen: zwei Pfarreien aus Wien, der Rotary-Club und ein privater Verein („M.U.T. – Mensch Umwelt Tier“) übertreffen sich jedes Jahr gegenseitig , um Familien, die sich keine reichhaltigen Gabentische leisten können, einmal im Jahr richtig ausgiebig zu beschenken.
Am Vortag war in gemeinschaftlicher Arbeit der fast vier Meter hohe Christbaum aufgestellt und geschmückt worden, damit die weihnachtliche Feier dort gebührend mit einem besinnlichen Teil beginnen konnte. Internationale Weihnachtslieder – von Feliz Navidad (Jose Feliciano) über Happy Christmas ( John Lennon) bis Alle Jahre wieder – waren immer wieder beim täglichen Adventspackerl-Öffnen eingeübt worden, so dass ein wirklich festlicher Chor entstand. Begleitet von drei Gitarren der Betreuerinnen standen Erwachsene wie Kinder mit großer Freude um den festlich beleuchteten Baum und konnten sich kaum satt sehen und singen!

Den Kindern und den nichtchristlichen BewohnerInnen erklärte Schwester Renate in kurzen Worten, was die Christen an Weihnachten eigentlich feiern – und die größeren Kinder durften dabei das bolivianische Jesuskind bestaunen. Nachdem jedes Kind ein Teelicht angezündet hatte, wurde noch ein kleines Feuerwerk mit Wunderkerzen abgebrannt, bei dem vor allem die Kleinen große Augen machten.

Nach dem besinnlichen Teil feierten BewohnerInnen, BetreuerInnen, PraktikantInnen und Schwestern im weihnachtlich geschmückten Saal bei einem festlichen Essen weiter, bis – endlich! – die Geschenke überreicht wurden und Kinder wie Erwachsene glücklich schlafen gehen konnten. Und wenn sich die eine oder andere BewohnerIn beim Verabschieden noch herzlich beim Team bedankt, spüren wir dankbar, dass die Feier für sie gelungen war.

Sr. Renate Drexler, Wien