Die diesjährige Provinzversammlung der Schwestern in Stadl begann mit einer großen Jubiläumsfeier: Sr. Agnes König, Sr. Gabriele Zeitler, Sr. Martina Weiß und Sr. Ottilie Lenz haben sich vor 60 Jahren durch die Ordensgelübde an die Gemeinschaft gebunden; Sr. Miriam Strunz und Sr. Grisol Iturra Chavez vor 40 Jahren.
Sr. Ruth Maria Stamborski dankte in ihrer Ansprache den Jubilarinnen für ihr segensreiches Wirken an den unterschiedlichen Orten. Sie zitierte einen Satz aus den Kostitutionen der Schwestern: „Die verschiedenen Begabungen, die jede von uns einbringt, führen zu gegenseitiger Bereicherung und Auferbauung der Gemeinschaft“. An den Jubilarinnen könne man ablesen, wie sie sich in ihrer Unterschiedlichkeit eingebracht und damit die Gemeinschaft belebt und bereichert haben. Ihre Hingabe und ihre Bereitschaft, die innere Überzeugung und Bejahung, mit der sie ihre jeweiligen Aufträge angenommen haben, seien die Basis für ihre Ausstrahlung und Überzeugungskraft nach außen. Sr. Ruth Maria nahm auch Bezug auf die Evangeliumsstelle, die die Jubilarinnen gewählt hatten. Jesus trägt den Jüngern auf und lädt sie fast bittend ein: „Bleibt in mir…!“ Im Wissen, dass ihr Dienst nur in der Verwurzelung in Jesus Christus, dem Erlöser, fruchtbar werden kann, hätten sich die Schwestern auf die Herausforderungen des Ordenslebens eingelassen.
Sie betonte auch einige der Charismen und Eigenheiten der Jubilarinnen. So erinnerte sie bei Sr. Agnes an den Mut zum Aufbruch nach Bolivien im Jahr 1974, um sich dort um die verlassensten Menschen zu kümmern, und auch den Mut, nach 21 Jahren wieder in die Provinz zurückzukehren. Seit einem Jahr lebt Sr. Agnes in unserer Hausgemeinschaft im Wallfahrtsort Birkenstein.
Auch Sr. Gabrieles Herz schlägt ganz für die Ärmsten – sie hat viele Jahre das Leben von ehemals obdachlosen Menschen geteilt, die im Verein Benedikt Labre e.V. eine Heimat gefunden haben. Jetzt lebt sie in München und legt in der Hausgemeinschaft Hand an, wo es nötig ist.
Sr. Martina arbeitete viele Jahre im Institut für Lehrerfortbildung in Gars mit den Redemptoristen zusammen und hat während ihrer unzähligen Wallfahrten nach Altötting Anliegen der Menschen vor Gott gebracht. Sie lebt in Stadl und hilft dort in Haus und Garten mit.
Sr. Ottilie zeichnete die Gabe aus, an ihren verschiedenen Einsatzorten ein wohnliches und angenehmes Zuhause zu schaffen für die Schwestern der jeweiligen Hausgemeinschaft, die auswärts ihrer Arbeit nachgingen. Jetzt verbringt sie ihren Ruhestand in Stadl.
Sr. Miriams Leidenschaft für komplizierteste Strickmuster wurde ebenso genannt wie ihre „Lebenswelt“ als Betriebswirtin: Zahlen, Gründlichkeit, Genauigkeit seien ihre Stärken. Wenn das gestrickte Teil nicht so ganz passt, scheut sie sich nicht, es wieder aufzutrennen und neu zu beginnen. Die KlosterWG in München ist ihr Zuhause.
Und schließlich Sr. Grisol, die sich nach ihrer Wahl in den Generalrat auf die Reise von Südamerika nach Deutschland eingelassen hat und bereit war, ihre geliebte pastorale Arbeit aufzugeben und sich mit ihren Fähigkeiten – wie z. B. das Singen – in den Dienst der Gemeinschaft gestellt hat. Sie gehört zur Generalatsgemeinschaft in St. Theresia.
Für die Bereitschaft, sich immer wieder neu senden und in den Dienst an den Menschen nehmen zu lassen, dafür dankte Sr. Ruth Maria den Jubilarinnen von Herzen. So seien sie zu Zeuginnen geworden – Zeuginnen der erlösenden Liebe Gottes für unzählige Menschen!
Mit der Provinzversammlung endete die Visitation in Deutschland – Österreich und der Generalrat, Sr. Teodora, Sr. Grisol und Sr. Erika, wurden nach dem Abschlussbericht, mit einer kleinen Osterkerze beschenkt.
Sr. Renate Drexler, Wien