Die jährliche Besinnung zum Einstieg in den Advent konnte aufgrund der derzeitigen Situation diesmal nicht in den Räumen der Kloster-WG stattfinden. Daher luden die Schwestern ein zu einem adventlichen Weg durch München-Schwabing – mit biblischen Impulsen, Stille, Austausch und einer Laterne in der Hand: unterwegs mit dem Licht des Glaubens.
Beginnend auf dem Vorplatz der Kirche „Maria vom Guten Rat“ machte sich die Gruppe zunächst auf den Weg zum Schwabinger Krankenhaus, wo Zeit und Raum war, der Menschen zu gedenken, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Vor ca. zwei Jahren wurden dort die ersten Corona-infizierten Patienten in München behandelt.
Schweigend ging es weiter zur nächsten U-Bahn-Station, um die Betriebsamkeit der Menschen und die vielen flüchtigen Begegnungen des Alltags bewusst wahrzunehmen. Es war nicht leicht, sich inmitten des Lärms, der vielen Geräusche rings herum Gehör zu verschaffen. Und doch: auch hier ist Gott gegenwärtig, in jeder noch so flüchtigen Begegnung zeigt er sein Kommen, seinen Heilswillen für jeden Menschen!
Die letzte Station führte auf den Schutthügel im Luitpoldpark, wo sich ein weiter Blick über die Stadt mit ihren Lichtern eröffnete. Es war Gelegenheit, an die Menschen zu denken, die hinter diesen erleuchteten Fenstern oder auch in der Dunkelheit leben – in unterschiedlichsten Lebenssituationen. Jeder und jedem gilt die Verheißung des Advent: Fürchte dich nicht – ich bin mit dir! Ich bin dir Trost, Licht, Rettung und Freude; ich lasse dich nicht allein.
Mit dieser Verheißung gestärkt, machte sich die Gruppe wieder auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt, wo es anstelle des sonst üblichen gemeinsamen Ausklangs bei Tee oder Glühwein ein kleines Andenken – einen Teebeutel, ein Licht und die Bibelstellen des Weges – mit nach Hause gab.
Sr. Renate Drexler, Kloster-WG, München