Ein gutes halbes Jahr hat Anja bei unseren Schwestern in Chile mitgelebt und mitgearbeitet, sie schreibt:
Bevor ich nach Chile gereist bin hatte ich schon einige Monate an einer Bibelschule in Argentinien teilgenommen. Ende Dezember 2014, pünktlich zum Jahreswechsel, kam ich in Chile an.
Von Anfang an habe ich mich bei den Schwestern sehr wohlgefühlt. Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden und habe am Gebets-und Arbeitsleben der Schwestern teilnehmen dürfen. Vormittags habe ich oft und gerne beim Kochen geholfen, bei der Ernte und beim Verarbeiten der vielen Früchte, die in dem riesigen Garten in Hülle und Fülle reif wurden (von Weintrauben über Aprikosen, bis hin zu Mandeln….), ich habe bei Renovierungsarbeiten geholfen, ich habe geweißelt und genäht….., oder auch schon im Kindergarten der Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser mitgearbeitet, das hat variiert.
Nachmittags war ich immer im Kindergarten eingesetzt. Dort haben wir viele Spiele, Übungen und Basteleinheiten mit den Kindern gemacht, um motorische Fähigkeiten zu verbessern oder die Kinder im Allgemeinen auf den Schulalltag vorzubereiten. Von den ersten Schneideübungen mit der Schere bis zum Hören klassischer Musik war alles dabei. Das hat den Arbeitstag sehr abwechslungsreich gemacht.
Ganz lieb gewonnen habe ich die gemeinsamen Mahlzeiten mit den Schwestern und das gemütliche Zusammensitzen bei einer Tasse Tee in der Küche. Ein unvergessliches Erlebnis war für mich mein 20. Geburtstag. Mit einer riesigen Torte und chilenischem Gesang haben mir die Schwestern gratuliert.
An den Wochenenden habe ich mit dem Bus Santiago und die Umgebung bereist, um einen Eindruck von Mittelchile zu bekommen.
Jetzt zurück in Deutschland scheint mir die Zeit manchmal unwirklich. Unglaublich für mich, so lange Zeit auf einem anderen Kontinent gelebt zu haben. Es war eine herausfordernde, aber auch schöne Zeit, die ich nicht missen möchte.
Anja