Wie Flammen wirken die Blüten der Kastanien im Münchener Hofgarten, die zur Zeit blühen! Sie erinnern mich an die Pfingst-Erzählung der Apostelgeschichte, die von einem von Gottes Geist gewirkten Neu-Anfang erzählt:

Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt … (Apg 2, 1-4)

Gottes Geist ist ein Geist der Anfänge.

An jedem neuen Anfang in der Geschichte Gottes mit den Menschen, mit seinem Volk, ist die schöpferische Geistkraft am Werk:

Im Anfang schwebt Gottes Geist über dem Tohuwabohu, der Urflut, und ordnet das Chaos. Und Gott bläst dem Menschen den Lebensatem ein.

Durch das Wirken des Heiligen Geistes wird Jesus Mensch. Bei der Taufe am Jordan kommt heiliger Geist auf ihn herab und er beginnt seinen Weg in dieser Gewissheit: Geist Gottes des Herrn ruht auf mir …

Als Auferweckter schenkt Jesus den Jüngern seinen Geist. Er haucht sie an und befähigt sie, aus ihrer ängstlichen Verschlossenheit herauszutreten und in seinem Geist Neues zu wagen.

An Pfingsten werden alle – Frauen und Männer – mit Heiligen Geist erfüllt und zu mutigen Zeuginnen und Zeugen einer völlig neuen, nicht geahnten Botschaft…

Auch heute treibt Gottes Geistkraft Frauen und Männer dazu an, füreinander und für das Leben einzustehen, Gutes zu tun, Frieden zu stiften, Menschen der Hoffnung zu sein …

Wir sollten nicht auf große Wunder warten. Gottes Geistkraft schenkt auch heute die Möglichkeit zu neuen Anfängen – vielleicht ganz alltäglich …

Sr. Barbara Bierler, München