„Allerheiligen“, eigentlich ein frohes Fest, an dem wir an alle Heiligen denken, die uns Vorbild sind. Und ein Fest, an dem wir uns bewusst werden dürfen: Auch wir sind Heilige!
Doch was machen wir daraus? Oft bleiben wir stehen, am Grab unserer Verstorbenen, in unserer Trauer, in unserem Denken, Fühlen und Tun. Oft bleiben wir stehen, aus Angst vor Fremdem, Unbekanntem.
Angesichts der aktuellen Politik möchte ich manchmal verzweifeln. Wie gehen wir mit Fremden um? Sind nicht alle Menschen „heilig“? Ängste und Sorgen bestimmen wie so oft unser Leben…
Doch sollten wir nicht lieber Heil bringen, als Heilige? Heil und Hoffnung in diese Welt? Da wo wir ganz konkret sind?
Heilige sind keine „Übermenschen“, keine „Superstars“, keine Über-Ichs mit Heiligenschein. Es sind Menschen, die im tiefen Vertrauen auf Gottes Zusage „Ich bin da bei euch“ seinem Sohn Jesus Christus nachgefolgt sind und nachfolgen. Heilige stehen mit beiden Füßen mitten im Leben, leben ihren Glauben, aktiv und oft unscheinbar. Sie bleiben nicht stehen am Grab, in ihrer Trauer, in ihrer Angst, in ihren Sorgen….Sie gehen einen Schritt weiter, bringen Heil und verwandeln diese Welt. Und: Heilige richten sich nach Christus hin aus. Seine radikale Liebe zu allen Menschen ist uns Christen Vorbild für unser Tun und Sein.
Den Mut zu diesem einen Schritt über die eigenen Grenzen hinweg, diesen Mut und das Selbstvertrauen, selbst Heiliger zu sein wünsche ich uns allen, damit die Welt , damit jeder Mensch heil werden kann.
„Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.“ – Sprichwort der Xhosa (Tansania, Südafrika, Botswana und Lesotho).

Annette Gibis, EmmausWegGemeinschaft