Drei haben sich zusammengetan
Drei haben sich zusammengetan. Drei Sterndeuter, drei Weise, drei Wissenschaftler der damaligen Zeit.
Eigentlich wissen wir nicht, ob es wirklich drei waren. Der Evangelist Matthäus berichtet von drei Gaben: Gold, Weihrauch, Myrrhe. Vielleicht waren es mehr als drei Weise, vielleicht nur zwei. Wichtig ist: Sie haben sich zusammengetan. Sie sind zusammen losgezogen. Sie haben sich auf den Weg gemacht, ohne seinen Ausgang zu kennen. Vertrauen auf Gott und Vertrauen ineinander hat sie getragen und geleitet. So haben sie das Kind gefunden, nach dem sie auf der Suche waren.
Die fromme Tradition sieht in ihnen drei unterschiedliche Lebensalter oder drei Menschen von unterschiedlichen Kontinenten. Auch das ist ein tiefes Symbol: Nur im Miteinander der Generationen und Kulturen finden wir zum Kind, das wir den Messias nennen. Nur im Miteinander öffnen sich neue Horizonte.
Wenn ich mir die Landkarte anschaue, dann wird mir klar, dass die Weisen „aus dem Osten“ – von Jerusalem und Bethlehem aus gesehen – aus dem Irak gekommen sein könnten. Dort und in vielen anderen Ländern leiden nun seit Jahren Menschen unter den Folgen von Gewalt und Krieg. Auch heute sind viele von dort und anderswo losgezogen, aber nicht freiwillig. Sie mussten losziehen, mussten fliehen. Nicht Könige mit kostbaren Gaben, sondern Menschen, die jetzt selbst auf die Gaben anderer angewiesen sind.
Die Sternsinger, die in diesen Tagen unterwegs sind, meist Kinder und Jugendliche, auch sie tun sich zusammen. Sie bringen nicht mehr Gold, Weihrauch und Myrrhe, sondern die frohe Botschaft vom „herabgekommenen“ Erlöser. Und sie bitten um Gaben für die, denen ein Leben in Würde genauso zusteht wie uns.
Wo viele sich dafür zusammentun, da lächelt das Kind in der Krippe.
Sr. Anneliese Herzig
Fachreferentin für Pastoral bei der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar Österreichs