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Aktuelles

Ein Tag ohne…

Kaufen, konsumieren – darauf zielt jegliche Art von Werbung ab, die manche Bedürfnisse in uns erst weckt, andere verstärkt und somit die Wirtschaft ankurbelt. Und wer kennt es nicht: Wenn ich durch die Stadt schlendere und da eine schöne Bluse sehe, die mir bestimmt gut steht und hier ein Paar Schuhe, obwohl ich schon fünf Paar im Schrank habe, das Schnitzel im Angebot oder die billige Schokolade aus dem Supermarkt, usw. Wenn ich jetzt ein Schnäppchen mache, kann ich mir auch noch etwas anderes gönnen.

Der Kaufnixtag, der letzte Samstag im November (in diesem Jahr am 28.11.) lädt dazu ein, einen Tag lang auf das Einkaufen zu verzichten und das eigene Kaufverhalten und die weltweiten Auswirkungen zu überdenken:

Was kaufe ich ein? Warum? Interessiert es mich, wo das Produkt herkommt? Interessieren mich die Arbeitsbedingungen derer, die das Produkt herstellen? Brauche ich es wirklich oder könnte ich es auch leihen oder das alte reparieren? Ist es vielleicht ein Frust-, Langeweile-, Belohnungs- oder dazu-gehören-wollen Kauf?

Ein Tag ohne Einkauf  schenkt mir Zeit, spart Geld und gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Ich brauche mich nicht darüber zu definieren, was ich habe oder glaube, haben zu müssen. Einen Tag ohne Einkauf fordert meine Kreativität heraus, lässt meiner Gestaltungsfreiheit weiten Raum.

Ich könnte ihn z.B. nutzen für einen Spaziergang im Wald, ein Telefonat mit einem Menschen, von dem ich schon lange nichts mehr gehört habe, für einen Besuch bei Freunden oder das Basteln eines Geschenkes, Musik hören oder besser noch, selber machen…

Bei allem, was der Coronavirus an Schwerem und Besorgniserregendem mit sich bringt, in diesem Punkt hilft er mir, mein Kaufverhalten zu reduzieren. Nicht selten überlege ich mir, ob es jetzt unbedingt nötig ist, dies oder jenes einzukaufen. Und es ist ein schönes Gefühl zu merken: Es geht häufig auch ohne. Wenn ich dann doch mal etwas einkaufen muss, wähle ich gezielt das Produkt aus, das ich brauche, um möglichst schnell wieder das Geschäft verlassen zu können.

 

Nutzen wir die Krise, um unterscheiden zu lernen, was wirklich not-wendig ist, frei zu werden für…

Vielleicht wartet da eine neue Perspektive auf mich.

Sr. Franziska Kaupp, Recklinghausen