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Spiritueller Impuls

MARIA – MUTTER VON DER IMMERWÄHRENDEN HILFE

Am 27. Juni wird in redemptoristischer Tradition das Fest „der Mutter von der Immerwährenden Hilfe“ gefeiert. Ich bin immer wieder erstaunt, wie weit diese Ikone verbreitet und wo sie überall anzutreffen ist. Mir persönlich ist die Ikone ja seit Kindheitstagen von der Wallfahrtsbasilika Maria Puchheim in Oberösterreich vertraut. Vor dem Gnadenbild suchen und erfahren die Menschen dort, wie überall auf der Welt, seit vielen Jahren in ihren verschiedenen Nöten und Anliegen Zuflucht und Trost. Die Danktafeln im Bildergang der Kirche bezeugen es eindrücklich!

Ich möchte dazu einladen, das Bild, die Ikone etwas näher zu betrachten:M.v.d.Immerw.H.
Die Ikone wurde ganz im Stil der byzantinischen Ostkirche gemalt. Zunächst sehen wir Maria, die uns direkt anzublicken scheint, als hätte sie uns etwas Wichtiges zu sagen. Ihre Augen blicken ernst, ja nahezu traurig, aber sie verlangen nach unserer Aufmerksamkeit. Ihre Arme halten Jesus, geben ihm Schutz und Halt.
Zwei Details berühren mich immer wieder neu, wenn ich die Ikone betrachte.
Mit welcher Innigkeit Jesus die Hand der Mutter mit beiden Händen umfasst, sich an ihr festhält, im Anblick des Engels, der ihm das Kreuz vor Augen hält.
M.v.d.Immerw.H. FüsseUnd in der eiligen Suche nach Zuflucht fällt dem Kind vor Schreck eine Sandale von den Füssen. Maria wendet ihren Blick dem Beter zu, als wollte sie sagen: “So wie sich mein Kind beim Anblick des Kreuzes bei mir geborgen weiß, so darfst auch du in jeder Not bei mir Trost und Hilfe suchen. Wie ich für Jesus Mutter bin, so möchte ich auch Dir Mutter sein in all deinen Ängsten und Sorgen.
Angesichts so vieler Not und so großen Leids auf unserer Welt ist das eine sehr tröstliche Botschaft!

Im offiziellen Tagesgebet des Festtages der Mutter von der Immerwährenden Hilfe heißt es:
Herr Jesus Christus, du hast deine Mutter Maria auch uns zur Mutter gegeben, bei der wir stets Hilfe finden. Lass und beharrlich um ihre mütterliche Fürbitte anhalten und so die Fülle deiner Erlösung empfangen.

M.v.d.Immerw.H. ganzes BildKurze Geschichte der Ikone:
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde die Ikone von einem unbekannten Mönch in der Mitte des 15.Jhdts. oder sogar früher auf der Insel Kreta im byzantinischen Stil geschrieben. Ein kretischer Kaufmann soll sie gestohlen haben und so kam sie auf Umwegen nach Rom. Nach schwierigen Umständen wurde sie 1499 in Rom in der Kirche San Matteo aufgestellt, wo sie bis 1798 sehr verehrt wurde. Viele Wunder werden in der Chronik erwähnt.
1798 wurden von den Truppen Napoleons 30 Kirchen in Rom zerstört, darunter auch San Matteo. Das Gnadenbild konnte offenbar gerettet werden. Es blieb etwa 70 Jahre versteckt. 1819 kam es in die Hauskapelle der Augustinereremiten, wo es kaum Beachtung fand.
Als die Redemptoristen 1855 an der Via Merulana 31 ihr Generalatshaus errichteten, hörten sie von dem kaum beachteten Gnadenbild. Am 11.Dez.1865 – also vor genau 150 Jahren – hatte der damalige Ordensgeneral – P. Nikolaus Mauron – eine Audienz bei Papst Pius IX. Bei dieser Gelegenheit übergab der Papst den Redemptoristen das Gnadenbild der Mutter von der Immerwährenden Hilfe, wo sie ihren endgültigen Platz gefunden hat.
Durch die Missionstätigkeit der Redemptoristen gelang es, das Gnadenbild in der ganzen Welt bekannt zu machen, sodass es heute wohl zu einer der bekanntesten Marienikonen schlechthin zählt.

Sr. Margret Obereder, München